Juan Carlos: Spaniens ehemaliger König wird 80 Jahre alt!

Heute feiert Juan Carlos de Borbón seinen 80. Geburtstag. Das Leben des ehemaligen Königs von Spanien war von allerhand Turbulenzen und Skandalen überschattet.

Juan Carlos hatte eine schwierige Kindheit

Geboren wurde Juan Carlos am 5. Januar 1938 in Rom als ältester Sohn von Juan de Borbón y Battenberg und Maria de las Mercedes de Borbón y Orléans. Sein Großvater ist König Alfons XIII. Die ersten Jahre seines Lebens verbringt „Juanito” mit seiner Familie im Exil. Italien, Portugal, Schweiz – ein Leben ohne richtige Heimat. Erst mit zehn Jahren wird Juan Carlos das erste Mal spanischen Boden betreten.

1956 trifft die Familie eins schlimmer Schicksalsschlag. Der zweit jüngste Sohn Alfonso (14) stirbt nach einem Schuss in die Stirn. Bis heute ist nicht geklärt, wie es zu der tödlichen Verletzung kam. Doch Juan Carlos soll nicht unbeteiligt gewesen sein… Danach ist nichts mehr wie es war. Der junge Spanier ist schwer traumatisiert. Er wird nie über den Verlust seines kleinen Alfonsito hinwegkommen.

  1950: Don Juan de Borbón mit seinen Söhnen Juan Carlos (li.) und Alfonso (r.)   Foto:  Paco Marí ,  CC BY-SA 3.0
1950: Don Juan de Borbón mit seinen Söhnen Juan Carlos (li.) und Alfonso (r.) Foto:  Paco Marí ,  CC BY-SA 3.0

 

Der künftige König durchläuft eine harte Schule

Diktator Francisco Franco (1939-1975) bestimmt Juan Carlos noch zu Lebzeiten zu seinem Nachfolger. Dessen Vater traut er nicht zu, ein faschistischer König ganz in seinem Sinne zu sein.

Auf seine Rolle wird der Kronprinz schon früh vorbereitet. „Nichts ist patriotischer, pädagogischer und vorbildhafter als seine Ausbildung als Soldat”, schrieb der Diktator an Juan de Borbón y Battenberg. Und sein Wort ist Gesetz.

 Nachdem Juan Carlos die Schule beendet hat, geht es für ihn auf die Militärakademie, danach zur Flottenschule und zur Luftwaffenakademie. Der harte Drill soll den künftigen König formen und hart genug für sein Amt machen. Außerdem besucht der Prinz Vorlesungen in Rechtswissenschaften und Philosophie.

 

Juan Carlos heiratet Prinzessin Sofia

Am 14. Mai 1962 läuten für Juan Carlos und Sofia von Griechenland die Hochzeitsglocken. Sie hatten sich auf einer Kreuzfahrt in der Ägäis kennengelernt. Böse Zungen behaupten, dass der Kronprinz seine Wahl nicht ganz freiwillig traf. Angeblich wählte Diktator Franco die Braut aus. Die schöne Sofia, Tochter des griechischen Königs Paul I., galt als passende Partie.

Das Paar arrangiert sich und bekommt drei Kinder. 1963 erblickt Infantin Elena das Licht der Welt, ihre Schwester Cristina zwei Jahre später. 1968 wird dann auch noch der sehnsüchtig erwartete Erbe geboren: Felipe. Die Familie lebt im Zarzuela-Palast in der Nähe von Madrid.

   Juan Carlos und Sofia heiraten in Athen    Foto: Palacio de la Zarzuela
Juan Carlos und Sofia heiraten in Athen Foto: Palacio de la Zarzuela

Juan Carlos wird König von Spanien

Am 20. November 1975 stirbt Francisco Franco – und damit auch die Diktatur. Denn anders als erwartet, entscheidet sich der neue König, der jahrelang als „die Marionette des Generals” galt, für die Demokratie. Seine treue Verbundenheit zum Diktator war nur gespielt. „Ich habe gelernt, zu beobachten und zu schweigen”, erklärte Juan Carlos später. „Ich erbte damals von Franco die gesamte Macht. Aber ich verzichtete darauf, weil es keinen anderen Weg gab als den der Demokratie.”

Bis heute zählt Spaniens Wandel zu einem demokratischen Lans als das größte Werk des Königs. Ebenfalls wird ihm hoch angerechnet, dass es ihm gelang diese 1981 in einem Putschversuch des Militärs zu verteidigen.

   Juan Carlos lässt sich inzwischen nur noch selten in der Öffentlichkeit blicken    Foto: Getty Images
Juan Carlos lässt sich inzwischen nur noch selten in der Öffentlichkeit blicken Foto: Getty Images

Der spanische König sorgt für Skandale

Doch seine politischen Erfolge werden heute von allerhand Skandalen überschattet. Ausgerechnet er, der WWF-Ehrenvorsitzende, wird 2012 dabei erwischt, wie er einen Jagdausflug nach Botswana machte. Herausgekommen war diese heikle Angelegenheit übrigens nur, weil sich der damals 74-Jährige während seines Aufenthalts die Hüfte gebrochen hatte.

Auch die Ehe von Juan Carlos und Sofia wird immer mehr zum Thema. Der spanische König soll auch anderen Frauen schöne Augen machen… Ein Skandal im katholischen Spanien. Doch offiziell gibt der Monarch keine Affären zu. 1996 räumen Juan Carlos und Sofia ein, dass sie einander zwar lieben würden, doch nie unsterblich ineinander verliebt waren. Die Königin wird später zitiert, dass sie sich an der Seite ihres Mannes eher wie eine Art „Reisebegleitung” sehe. Zu einer offiziellen Scheidung kommt es allerdings nicht.

Das Fass zum Überlaufen brachte aber der Finanzskandal um seine Tochter Cristina und ihren Mann Inaki. Die Glaubwürdigkeit des spanischen Königshauses ist dahin. Immer mehr Spanier sprechen sich gegen die Monarchie aus. Juan Carlos bleibt keine Wahl.

   Heute gilt Juan Carlos für viele als gefallener Held    Foto: Casa real, D.Virgili
Heute gilt Juan Carlos für viele als gefallener Held Foto: Casa real, D.Virgili

So lebt Juan Carlos nach seinem Rücktritt

Am 19. Juni 2014 dankt Juan Carlos zugunsten seines Sohnes ab. Er hat Felipe kein leichtes Erbe hinterlassen. Er kämpft mit aller Macht, um ein geeintes Spanien. Um das 80-jährige Geburtstagskind dagegen ist es still  geworden. Er hat sich aus der Öffentlichkeit zurückgezogen. Ab und zu sieht man den am Stock gehenden Rentner noch beim Segeln. Nicht mal zu seinem Ehrentag wird es eine große Feier geben.

Bis heute interessiert sich Juan Carlos aber für die politischen Zustände auf der Welt. „Ich verfolge sie genau, das ist in einem drin.” Ein König ist man eben doch, bis ans Lebensende.

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