Thronfolge in Japan: Premierminister Suga äußert sich

Die Thronfolge der japanischen Kaiserfamilie sorgt immer wieder für Diskussionsstoff. Nun äußert sich Premierminister Suga zu der heiklen Frage.

Die Thronfolge der japanischen Royals
Die japanische Thronfolge gibt männlichen Mitgliedern den Vorzug. Prinzessin Aiko (2.v.l., hintere Reihe) muss deswegen Platz für ihren Cousin Prinz Hisahito machen. © picture alliance/AP Photo | Uncredited

Premierminister Suga plädiert für männliche Thronfolge

Dürfen Frauen in Japan künftig den Thron besteigen? Diese Frage sorgt im Land des Lächelns seit Jahren für Diskussionen. Während sich die Mehrzahl der Japaner (85 Prozent laut Kyodo-News) für eine weibliche Thronfolge aussprechen, halten viele konservative Parlamentsvertreter an der aktuellen Regelung fest.

Auch der japanischen Premierminister Yoshihide Suga sprach sich am Sonntag (3. Januar) für die männliche Thronfolge aus. „Die Tatsache, dass die Nachfolge von Männern ohne Unterbrechung fortgesetzt wurde, ist von großer Bedeutung“, sagte Suga in einer Radio-Sendung des Nippon Broadcasting System. „Unter den gegenwärtigen Umständen sollte der Nachfolge nur für Männer Vorrang eingeräumt werden.“

Japanisches Kaiserhaus diskriminiert Frauen

Das aktuelle Thronfolge-Gesetz bereitet jedoch vielen Japanern Kopfzerbrechen. Denn als Nachfolger für Kaiser Naruhito (60) stehen aktuell nur drei Kandidaten parat: Sein Bruder Kronprinz Fumihito (55), sein Neffe Prinz Hisahito (14) und sein Onkel Masahito (85).

Sollte Prinz Hisahito also nicht für männlichen Nachwuchs sorgen, könnte die Jahrtausende alte Monarchie ohne Gesetzesänderung aussterben.

Männliche Erben könnten adoptiert werden

Prinzessin Aiko (19), die einzige Tochter von Kaiser Naruhito, hat aufgrund ihres Geschlechts keinen Anspruch auf den Thron. Sollte sie zudem einen Bürgerlichen heiraten, muss sie zudem das japanische Kaiserhaus verlassen.

Berichten zufolge hat die Regierung jedoch auch Optionen für die Errichtung von Häusern mit weiblichen Repräsentantinnen der kaiserlichen Familie diskutiert. Dadurch könnten die Frauen nach der Heirat ihren royalen Status behalten. Männlichen Nachkommen könnte dann durch Adoption der Eintritt in den kaiserlichen Haushalt ermöglicht werden. Doch derzeit steht diese Option nicht wirklich zur Debatte.
Quellen: Kyodo News, Japan Times

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